Maria mit dem todten Jesus auf dem Schooß

So hielt ich dich, ein zartes Kind, umfangen,
Das erste Lächeln blüht’ auf deinem Munde,
Und sanft gehoben aus des Herzens Grunde
Trat dir das Blut erröthend in die Wangen.

Sie sind erbleicht: ihr junges Blut vergangen,
Es strömt versöhnend aus der Seitenwunde,
Das letzte Lächeln stirbt auf deinem Munde,
In deinem Blick das himmlische Verlangen.

Und mitten doch in allem Weh und Leide,
In deinen Schmerzensanblick tief verloren,
Quillt mir ein sanftes Licht in meinem Herzen.

Es faßt mich eine mütterliche Freude,
Mir wird, als hätt’ ich dich in süßen Schmerzen
Jetzt eben erst für’s Heil der Welt geboren.

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