Nachruf an August Mayer

Ach! nicht so gut ist dir's geworden,
Du edles liebemut'ges Herz,
Zu schweben in dem heil'gen Orden
Gefallner Kämpfer himmelwärts.
Hast keine heißen Todeswunden,
Und selbst kein grünes Grab gefunden.

Dich labte nicht auf blüh'nden Matten
Der Sonne letztes, theures Licht;
Dir breitete kein Baum den Schatten
Mild um dein sterbend Angesicht;
In keiner Sommerlüfte Weben
Verhauchtest du dein warmes Leben.

Der Winter Gottes ist gekommen
Auch über dein unschuldig Blut,
Hat dich in kalten Arm genommen
Und dir zerdrückt den deutschen Mut,
Und zog zu viel erstarrten Toten
Dich nieder auf den eis'gen Boden;

Hat dir von jenem Abschiedsliede
Wohl noch ein sel'ges Wort geträumt,
O hat dich noch gestärkt der Friede,
Der Mut, von dem es überschäumt?
Hat dich ein Traum begleitet linde
Von deinem süßen blonden Kinde?

O nun, so bist du doch gerettet,
Entschlummert sanft in Traumes Arm,
Und war dir auch auf Eis gebettet,
In deinem Herzen blieb es warm;
Dein Mädchen schaut nach ihrem Treuen,
Du bist, wo sich die Engel freuen.

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