Ich sehe den Berg, den breit schwebenden

Ich sehe den Berg, den breit schwebenden.
Er zieht an den Himmel edel,
Einfach und sich selbst genug.

Das starke purpurne Meer,
Die blaue erhabene Wolke kommen zu ihm,
Sein Schnee ist weißer als der Schnee.
Nur der Reife nahe dem Edlen!
Jahrtausende begegnen dir auf dem Wege,
Und dem Leidlosen alles Leid,
Den starken Wissenden prüfen starke Tote.

Sorgengeruch des Verbrannten begleitet dich,
Urasche, und ihre Dunkelheit vergißt du nie.

Blumen und Früchte stehen am Fuß,
Grün, aber dunkelgrundig.
Du lachst und fürchtest die schwelgenden Gärten.
Und reiche, düstere Dörfer,
Ihr Reichtum ist ärmer als alle Armut.

Der Tag lebt dort nur am Himmel,
Auf Erden Mauern und Häuser zeigen hartnäckige Nacht.
Und furchtbar lachen dort alle Menschen,
Sie verlachen grimmig sich selbst.

Dann auf den finstern Feldern,
Die Sonne verachten,
Mußt du schattenlos gehen;
Dir schwinden Knochen und Schwere
Auf der gewichtlosen Kohle.

Oben wartet die unergründliche Höhe, schmucklos.
Du verwirfst Gehör und Gesicht.
Dein Lachen geht unter, spurlos.
Dann wirst du sehend,
Das wirst du erfahren,
Niemandem willst du dich nennen,
Ob auch den Boden die Flüche der Bettler erschüttern.

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