In manchen Stunden

In manchen Stunden
Erscheinst du mir:
Steinern deine Stirn.
Auf adligem granitnem Roß,

Du stampfst durch eine Nacht,
Du lachst und lachst,
Von Felsen stürzt dein Lachen,
Und unten steht ein blöder Menschentroß
Und zittert, wo du lachst.

Ein andermal
Seh ich dich krank und siech,
Du kriechst dich in die Erde
In Särge, wo die Toten faulen,
Würmer ziehen über deine Stirn,
Du schlägst die Hände vor dein Angesicht,
Und Trän' um Träne sticht durch deine Finger.

Dann wieder nahst du leise mir.
Tiefblaue Blumen sind bei dir.
Tiefblaue Blumen blühn aus deinen Augen,
Sie lächeln, schweigen,
Und alle Menschen saugen Honig
Aus deinem Lächeln, deinem Schweigen.

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