In das Stammbuch einer Künstlerin

Nach langem Wege durch die Sommerschwüle
Rauscht' uns ein Wald entgegen seinen Gruß,
Uns übergoß die Luft mit süßer Kühle,
Die Blätternacht mit ihrem Labekuß.
Und wie wir aus den heißen, hellen Triften,
Wo mühend sich der Mensch dem Leben weiht,
Ins Waldgeheimnis weiter uns vertieften
Und in den Schatten Gottes Einsamkeit; –
So flohen deine heiteren Gespräche
Fort von des Lebens wüstem, steilem Hang
Waldein und wanden sich als klare Bäche
Durchs Labyrinth der Kunst mit leisem Klang.
Auf ihren Wellen bebten die Gestalten
Von all den Blumen, die ihr Lauf berührt;
Ich aber sah, nachhängend ihrem Walten,
Die froherstaunte Seele mir entführt.

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