Wenn unsre Herzen aneinander schlagen

Wenn unsre Herzen aneinander schlagen,
Jedwedem Schicksalssturme biet' ich stand;
Doch fern von dir befällt mich banges Zagen,
Ein Kleinmut, den ich nie gekannt.

Ich denke tieferschreckt: Wenn sie nicht wäre,
Wenn auf der Welt verschwunden ihre Spur:
Wie trüg' ich nur die grenzenlose Leere,
Den großen Riß in der Natur?

Dann ist mir, alles Leben säh' ich siechen;
Ein Heerrauch, drin das Grün des Frühlings dorrt,
Scheint durch den Himmel tötend hinzukriechen;
Angstvoll, dich suchend, stürz' ich fort.

Da bist du, bist du! Und, wie wilde Ranken
Den Baum umklammern, fest mit Herz und Geist
Umschling' ich dich, Gefühlen und Gedanken;
Ist einer, der dich mir entreißt?

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