Arthur Fitger

Arthur Fitger

04.10.1840 - 28.06.1909

Deutscher Maler und Dichter

Arthur Heinrich Wilhelm Fitger (* 4. Oktober 1840 in Delmenhorst; † 28. Juni 1909 in Horn bei Bremen) war ein deutscher Maler und Dichter.

Leben

Fitger wurde als Sohn des Postmeisters und Delmenhorster Gastwirtes Peter Diedrich Fitger und dessen Ehefrau Clara Maria Caroline geb. Plate verw. Dorny geboren. Sein jüngerer Bruder Emil Fitger (1848–1917) wurde später langjähriger Chefredakteur der Bremer Weser-Zeitung.

Fitger besuchte die Volks- und Rektorschule in Delmenhorst und dann das Gymnasium in Oldenburg, wo er bei Baurat Otto Lasius (1797–1888) wohnte. 1858 begab Fitger sich auf die Akademie zu München, wo er vor allem bei Moritz von Schwind (1804–1875) studierte, ging 1861 nach Antwerpen und dann nach Paris. In den Jahren 1863 bis 1865 hielt er sich mit einem Stipendium des Großherzogs von Oldenburg in Rom auf, und nachdem er in den folgenden Jahren abwechselnd in Wien und Berlin gelebt hatte, nahm er 1869 seinen festen Wohnsitz in Bremen.

Fitgers Malereien sind wesentlich dekorativer und monumentaler Art und gehören zum großen Teil dem phantastischen Gebiet an; wir heben unter anderem einen launigen Kinderfries, den Stoffwechsel darstellend, sowie einen Fries: die Nacht und ihr Gefolge, hervor, beide im herzoglichen Schloss zu Meiningen (Schloss Elisabethenburg).

In Bremen dekorierte er die Rembertikirche mit zwei Darstellungen: der verlorene Sohn und der barmherzige Samariter, die Börse mit sich auf das Meer beziehenden Allegorien, das Haus Seefahrt und das Reichspostgebäude. Von Staffeleigemälden ist Barbarossas Erwachen, wozu ihn das Kriegsjahr 1870 anregte, in weiteren Kreisen bekannt geworden; 1875 wurde ihm die Ausschmückung des Ratskellers mit Wandgemälden übertragen. 1883 bis 1884 hat er in der Kunsthalle in Hamburg gemeinsam mit Valentin Ruths große Wandgemälde ausgeführt.

Seinen künstlerischen Durchbruch hatte Fitger bereits um 1870 herum, er erhielt nun auch Aufträge aus wohlhabenden Bremer Privathäusern und musste sich bald Malgehilfen nehmen, um der Vielzahl der Aufträge nachkommen zu können. Scherzhaft bemerkte er dazu, dass er mit den Gehilfen „Kilometer Frieskompositionen, Hektare Plafondbilder, Hunderte allegorischer Gestalten und Tausende von Putten“ geschaffen habe.

Ursprünglich von Peter von Cornelius (1783–1867) und Bonaventura Genelli (1798–1868) ausgehend, schloss er sich später der modernen koloristischen Richtung an und wetteiferte in dem Aufwand von Farben bisweilen mit Hans Makart (1840–1884).

Fitger pflegte zugleich auch die Dichtkunst und machte sich auf diesem Gebiet in weiten Kreisen bekannt. Seine Schauspiele: Adalbert von Bremen (Oldenburg 1873; 2. Ausg. mit dem Nachspiel Hie Reich! Hie Rom!, 1875), Die Hexe (das. 1878, 4. Aufl. 1885), Von Gottes Gnaden (2. Aufl., das. 1884) sind häufig aufgeführt worden. Auch hat er für den Bremer Künstlerverein mehrere Festspiele (Albrecht Dürer, Johann Kepler und Michelangelo) sowie das kleine epische Gedicht Roland und die Rose (1871) verfasst. Am wertvollsten sind seine an frischen Tönen reichen Gedichtsammlungen: Fahrendes Volk (2. Aufl., Oldenburg 1883) und Winternächte (das. 1880).

Fitger wurde auf dem Riensberger Friedhof beigesetzt. Sein Grabmal wird von einer nach seinen Gemälden inspirierten Darstellung eines weiblichen Engels geschmückt (Grablage U 192-195).

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