Vergebliche Sehnsucht

Wenn ihr einst den Jüngling wieder sehet,
Oede Fluren, den mein Herz erkor,
O dann tritt der holde Lenz hervor,
Blumen sprießen, wo sein Odem wehet.
Rings umher
Suchet ihn mein Blick –
Ach, und er
Der Geliebte kehret nicht zurück.
Süßer tönen, Vögel, eure Lieder,
Wenn euch zärtlich des Geliebten Ton
Seine Liebe singt, und ihren Lohn;
Er belebt erst eure Töne wieder.
Rings umher
Lauscht nach ihm mein Ohr –
Ach, und er
Singt mir nicht mehr seine Liebe vor.
Echo, ach du hörtest meine Klagen,
Fragend oft vertraut’ ich dir mein Leid.
Kommt er nicht zurück, voll Zärtlichkeit
Nach dem Mädchen, das ihn liebt, zu fragen?
Rings umher
Lauscht mein Ohr, mein Blick –
Ach, und er
Ruft mir nicht, und kehret nie zurück.
Und mir flüstern schaurig süße Stimmen
Aus des Stromes Silberspiegel zu:
Komm zu mir, ins stille Land der Ruh
Sollst du sanft auf meinen Wogen schwimmen.
Ach! hinab
Zieht mich wilder Schmerz.
Tief im Grab
Ruht der Freund, da ruh‘, o müdes Herz.

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