Das Wasser

Blauer, fließender Aether,
Der von der Berge Gipfel
Sich niedertaucht;
Und süß genährt
Von strebenden Kindern,
Die ihm in die Arme stürzen,
Froh lachend an den Busen fliegen,
Daher mit seinen athmenden Fluten zieht.

Nieder gehst du
In Andacht,
In Demuth,
Entfliehst den Gebirgen,
Den steilen Höhen,

Und senkst dich seelig sanft in stille Thäler.
Fort schlägst du mit lebenden Pulsen
In triumphirender Freude,
Im ungehemmter Bewegung,
In's ewige Meer,
Das große, unergründliche, nie ermeßne.
Dich nähren die Wunder der Tiefe,
Du saugst mit Lebensathem
Die verlassensten, einsamsten Kinder
Zu dir ins lichte Leben herauf.
Deine Herzens-Adern ziehn sich in den Abgrund,
Niemals steigt dein heiliges Blut
Mit seinen hohen Strömen in das Dunkel,
Du verschmähst es.

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