Gruß dem Frühling

Der Frühling kömmt!
Die Wolken fliehn,
Der Himmel glänzt.
Der Frühling kömmt!
Und Regenbogen
Sind seines Wagens
Gleitende Räder.
Blumengekränzt,
In Sonnenstrahlen,
Schwebt unter säuselnden Winden,
Nieder der Gott.
Tausend Blumen bekränzen sein Haupt,
Tausend Blumen unflechten
Sein blaues Gewand:
Er lächelt, –
Aus goldnen Locken,
Vom blauen Gewande,
Fließen zur Erde die Blumen hinab –
Es blüht die Flur,
Es grünt der Hain,
Und jeder Zweig
Rauscht süßen Gruß
Dem Frühlingsgotte.
Wonnegesang,
Wonnegesang,
Rauscht durch den Palmenhain!
Durch die blühenden Bäume
Säuselt der West,
Mit den Blüthen scherzend.
Da schüttelt er Blüthen
Und duftende Blumen,
Auf den grünen Rasen. –
Wenn Mondschein sie küßt,
Wenn Thau sie tränkt,
Mondschein des Frühlings,
Frühlingsthau, –
Entschweben ihnen
Mit leisem Fluge,
Schöne blaue Schmetterlinge.
In den Blüthen der rauschenden Bäume,
Unter den Blumen der duftenden Wiese,
Flattern und schwärmen sie hier und bald dort:
Sie suchen die Schwestern,
Sie suchen die Brüder,
In Blüthen und Blumen,
Und küssen sie alle:
Haben sie die Zwillingskinder aufgefunden,
Nisten sie sich in dem väterlichen Baum ein,
Bergen sich in Blüthen oder Blumen,
An der süßen Wiedererkennung sterbend.

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