Dein Vater hält dich im Arme

Er

Dein Vater hält dich im Arme,
Du goldenes Töchterlein,
Und träumt gar eigene Träume,
Und singt und wieget dich ein.

Es eilt die Zeit so leise,
Gewaltig und geschwind,
Aus enger Wiege steiget
Hervor das muntere Kind.

Das Kind wird still und stiller,
Es drängt an die Mutter sich;
Wie blühet heran die Jungfrau
Bewußtlos so minniglich!

Ein Himmel, welcher Tiefe!
Ihr Auge so blau und klar!
Wie bist du gleich geworden
Der Mutter, die dich gebar!

Nun übertauen Perlen
Des hellen Blickes Glanz,
Nun will der Zweig der Myrte
Sich biegen zum bräutlichen Kranz.

Dein Vater hält dich im Arme,
Du goldenes Töchterlein,
Und träumt von deiner Mutter,
Und singt und wieget dich ein.

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