Die Ballade vom Schlaf der Kindheit

Scheuche nicht den Schlaf des Kindes
In der schwarzen Bucht.
In den Zweigen des erwachten Windes
Hängt er hell wie eine runde Frucht.

Sonne wärmt sich an des Nackens Spiegel,
Echo strahlt in der erfüllten Flut,
Venus wünscht sich leichte Flügel,
Wo er in des Spieles Barke ruht.

Jage nicht den Knaben in die Schule
Früh um sieben, wenn der Ofen kalt.
Hässlich hockt er an der Arbeit Spule
Und zerschmettert von des Lehrers Gramgewalt.

Sieh: an seinen langen schwarzen Wimpern
Hängt ein schmaler Schatten noch das Bild.
Und in seine wachen Qualen klimpern
Mondgesang und Schwert und Harfenschild.

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