Ich werde nicht mit dir, du Süße, rechten

Er

Ich werde nicht mit dir, du Süße, rechten, –
Dich lieben, so wie du mich liebest? nein.
Aus Rosen laß den Siegerkranz dir flechten,
Der Liebe Preis ist dein.

Die Lieb umfaßt des Weibes volles Leben,
Sie ist ihr Kerker und ihr Himmelreich:
Die sich in Demut liebend hingegeben,
Sie dient und herrscht zugleich.

Gekehrt nach außen ist des Mannes Trachten,
Und bildend in die Zukunft strebt die Tat;
Als Pflegling muß die Liebe den betrachten,
Dem segnend sie sich naht.

So hab ich dir im allgemeinen Bilde,
Beglückende, dein eigenes gezeigt,
Dein Bild, vor dem der Ungefüge, Wilde
Sich sanft gebunden neigt.

O lasse mich in deinen lieben Armen
Vergessen dieser Zeiten düstern Schein,
An deiner lieben treuen Brust erwarmen
Und reich und glücklich sein.

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