An K. M.

Wann die Natur will knüpfen und erbauen,
Dann liebt in stillen Tiefen sie zu walten;
Geweihten einzig ist vergönnt, zu schauen,
Wie ihre Hand den Frühling mag gestalten,
Wie sie erzieht zu Eintracht und Vertrauen
Die Kinder früh in dunkeln Aufenthalten.
Nur wenn sie will zerstören und erschüttern,
Erbraust sie in Orkanen und Gewittern.

So übet auch die Liebe tief und leise
Im Reich der Geister ihre Wundermacht;
Sie zieht unsichtbar ihre Zauberkreise
Am goldnen Abend, in der Sternennacht;
Sie weckt durch feierlicher Lieder Weise
Verwandte Chöre in der Geister Schacht;
Sie weiß durch stiller Augen Strahl die Seelen
Zu knüpfen und auf ewig zu vermählen.

Dort in des Stromes wild empörte Wogen
Warf sich ein Jüngling, voll von raschen Gluten,
Doch jene Wallung, die ihn fortgezogen,
Sie mußt’ ihn wieder an das Ufer fluten.
Ich aber sah es, wie des Himmels Bogen,
Der Erde Glanz im stillen Teiche ruhten:
Da sank ich hin, von sanfter Wonne trunken,
Ich sank und bin auf ewig nun versunken.

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