Und Calcar, das ist Sporn

In Büchern und auf Bänken,
Da war er nicht zu Haus,
Ein Pferd im Stall zu tränken,
Das sah schon besser aus;
An schnallt er die silbernen Sporen,
Blaustählern war der Dorn –
Zu Calcar war er geboren,
Und Calcar, das ist Sporn.

Es sausen die Windmühlflügel,
Es klappern Leiter und Steg,
Da, mit verhängtem Zügel,
Geht's unter dem Flügel weg,
Und bückend sich vom Pferde,
'nen vollen Büschel Korn
Aus reißt er aus der Erde –
Hei, Calcar, das ist Sporn.

Sie reiten über die Brücken,
Und Friedrich scherzt: »Je, nun,
Hie Feind in Front und Rücken,
Seydlitz, was würd' Er tun?«
Der, über die Brückenwandung
Spornt er halblinks nach vorn,
Der Strom schäumt auf wie Brandung –
Ja, Calcar, das ist Sporn.

Und andre Zeiten wieder;
O kurzes Heldentum,
Zu Tode liegt er danieder
Und lächelt: »Was ist Ruhm?
Ich höre nun allerwegen
Eines stärkeren Reiters Horn,
Aber auch ihm entgegen –
Denn Calcar, das ist Sporn.«

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